Kastration Hündin

Kastration der Hündin

Was bedeutet eine Kastration bei der Hündin?

Der Begriff Kastration bezieht sich auf die Entfernung der Eierstöcke der Hündin, wodurch sie unfruchtbar wird. Dies kann chirurgisch oder chemisch durchgeführt werden. Bei einer Sterilisation bleiben die Eierstöcke erhalten, aber die Eileiter werden blockiert, um Empfängnis zu verhindern. Das bedeutet, dass die Hündin unfruchtbar wird, die Fortpflanzungsorgane jedoch intakt bleiben und die Läufigkeit bestehen bleibt.

Bei der operativen Kastration werden die Fortpflanzungsorgane irreversibel entfernt. Dabei gibt es die Ovarektomie, bei der nur die Eierstöcke entfernt werden, und die Ovariohysterektomie, bei der die Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt werden. Nach der Kastration wird die Hündin nicht mehr läufig.

Bei einer chemischen Kastration erhält die Hündin Hormonpräparate, um die Läufigkeit zu verhindern. Dies kann in Form von regelmäßigen Injektionen, Tabletten oder in Einzelfällen auch implantierten Chips erfolgen. Sobald die Hormonpräparate abgesetzt werden, wird die Hündin nach einer oft ungewissen Zeitspanne wieder fortpflanzungsfähig.

Warum werden Hündinnen kastriert?

Die Frage, ob und wie eine Hündin kastriert werden sollte, ist nicht pauschal zu beantworten. Die drei häufigsten Gründe für die Kastration sind 1) medizinische Notwendigkeit, 2) Prävention und 3) Verhaltensauffälligkeiten.

Medizinische Notwendigkeit:

Unstrittig ist eine Kastration bei Hündinnen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen wie bösartigen Tumoren an Eierstöcken, Gebärmutter und/oder Gesäugeleisten, Gebärmutterentzündung, progesteroninduziertem Diabetes mellitus, verschleppten Geburten oder schwerwiegenden Hormonstörungen.

Prävention:

Einige Tierärzte empfehlen generell die Kastration von Hündinnen, um potenzielle zukünftige Erkrankungen der Geschlechtsorgane zu verhindern. Inzwischen ist jedoch belegt, dass das Risiko anderer Erkrankungen nach einer Kastration erhöht ist und der Eingriff selbst mit erheblichen Risiken für die Hündin verbunden ist. Die prophylaktische Kastration ist daher in Deutschland gesetzlich verboten, da es keine medizinische Indikation gibt.

Ebenso umstritten ist die Kastration als prophylaktische Methode zur Empfängnisverhütung. Die Verhinderung der Trächtigkeit ist jedoch einer der häufigsten Gründe, warum Hündinnen frühzeitig kastriert werden. Nach der Kastration wird die Hündin nicht mehr läufig und kann so mit Rüden gehalten werden, ohne das Risiko einer Schwangerschaft. Dies betrifft insbesondere Arbeitshunde wie Jagd- und Schutzhunde oder Hunde aus dem Tierschutz. In den meisten Fällen wird die Ovarektomie-Methode angewendet.

Verhaltensauffälligkeiten:

Einige Hundebesitzer hoffen, dass sie ihre „Problemhündinnen“ durch Kastration wieder unter Kontrolle bekommen. Dies setzt jedoch voraus, dass Verhaltensauffälligkeiten durch Sexualhormone verursacht werden. Dies betrifft beispielsweise Hündinnen, die nur während der Läufigkeit oder Scheinschwangerschaft auffälliges, gestresstes und aggressives Verhalten zeigen. In anderen Fällen kann die Kastration sogar zu unerwünschter Verstärkung von Unruhe, Dominanz und Territorialverhalten der Hündin führen.

Generell gilt: Die Gründe für die Kastration einer Hündin sind individuell und sollten in Absprache mit dem Tierarzt sorgfältig abgewogen werden.

Wie verläuft die Kastration bei der Hündin?

Der Ablauf der Kastration bei der Hündin variiert je nach Methode.

Die operative Kastration der Hündin erfolgt unter Vollnarkose. Zunächst erfolgt die Rasur und Reinigung des Operationsbereichs. Dann wird die Bauchhöhle geöffnet, und die Eierstöcke sowie gegebenenfalls die Gebärmutter chirurgisch entfernt. Anschließend werden die Wunden genäht.

Einige Tierärzte führen auch endoskopische Kastrationen durch. Die Endoskopie ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem die Bauchdecke der Hündin nicht umfangreich eröffnet wird. Stattdessen werden die chirurgischen Instrumente und eine hochauflösende Kamera durch zwei bis drei etwa 5 mm große Einschnitte eingeführt, um die Eierstöcke zu entfernen.

Die chemische Kastration erfolgt durch die Gabe von Tabletten durch den Halter, Injektionen beim Tierarzt (alle 4-6 Monate) oder die Implantation eines Chips unter die Haut (alle 6-12 Monate). Diese Methode wird nur empfohlen, wenn eine sehr kurze Übergangszeit überbrückt werden muss, da hier mögliche Nebenwirkungen berücksichtigt werden müssen.

Wann sollte man eine Hündin kastrieren lassen?

Grundsätzlich kann die Kastration einer Hündin in jedem Alter erfolgen. Der optimale Zeitpunkt hängt von den Gründen, der Hunderasse und insbesondere dem Zeitpunkt im Zyklus ab und sollte daher individuell festgelegt werden. Eine frühe Kastration der Hündin verringert das Risiko von Gesäugetumoren, aber der Abschluss der Geschlechtsreife ist wichtig für die Verhaltensentwicklung der Hündin. Es wird daher oft empfohlen, Hündinnen erst 3,5 Monate nach der ersten Läufigkeit zu kastrieren. Bei den früher üblichen juvenilen Kastrationen behalten Hündinnen oft ihr welpenhaftes Verhalten, und das Risiko von Gelenk- und Knochenerkrankungen steigt, da die Wachstumsfugen später schließen.

Die Kastration einer Hündin zum Zeitpunkt des Anöstrus, der hormonellen Ruhephase zwischen den Läufigkeiten, ist ideal, da hier das geringste Operationsrisiko besteht. Ausnahmen sind akute medizinische Notfälle, bei denen eine sofortige Operation erforderlich ist.

Die chemische Kastration der Hündin erfordert eine sorgfältige Absprache mit dem behandelnden Tierarzt. Auch hier ist der optimale Zeitpunkt für die Verabreichung der Hormonpräparate der Anöstrus.

Was muss vor und nach der Kastration einer Hündin beachtet werden?

Vor der operativen Kastration sollte der Ablauf mit dem Tierarzt im Detail besprochen werden. Darüber hinaus sollte der Tagesablauf so arrangiert werden, dass die Betreuung und Beobachtung der Hündin nach dem Eingriff gewährleistet sind. Bei einer operativen Kastration der Hündin muss die Nachsorge sichergestellt sein.

Der Eingriff dauert in der Regel etwa 30 Minuten, aber die Hündin bleibt in tierärztlicher Überwachung, bis die Narkose nachlässt und sie wieder eigenständig laufen kann. Dies kann je nach Fall mehrere Stunden dauern. Danach kann die Hündin nach Hause genommen werden, und normalerweise werden Schmerzmittel für die nächsten Tage verschrieben, die vom Halter verabreicht werden können. Um ein Lecken der Wunde zu verhindern, sollte die Hündin einen Body oder eine Halskrause tragen.

In den ersten beiden Tagen sollten Bewegungen auf ein Minimum beschränkt und Zug auf die Operationsnähte vermieden werden. Insgesamt sollte die Hündin nach der Kastration etwa 14 Tage lang geschont werden, indem sie möglichst ruhig in der Wohnung gehalten wird, den Kontakt zu anderen Hunden vermeidet und nur ruhig spazieren geht. Die Operationswunde sollte täglich kontrolliert werden. Wenn die Wunde auffällig gerötet oder geschwollen ist, Wundflüssigkeit oder sogar Eiter austritt, es zu Blutungen kommt oder Nähte fehlen, sollte der Tierarzt sofort aufgesucht werden. Ohne Komplikationen können die Fäden nach 10-12 Tagen entfernt werden.

Bei einer chemischen Kastration entfällt die Operation, aber die Hündin sollte in Bezug auf Verhalten und mögliche körperliche Einschränkungen nach der Kastration sorgfältig beobachtet werden, und bei Bedenken sollte immer Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt gehalten werden.

Nach der Kastration benötigt die Hündin weniger Energie. Um Übergewicht und damit verbundene Gelenkprobleme zu vermeiden, sollte auf die richtige Ernährung und abgemessene Rationen geachtet werden. Die Läufigkeitsblutungen treten nicht mehr auf. Wenn die Hündin trotz Kastration blutet, sollte sofort der Tierarzt aufgesucht werden.

Wie viel kostet es die Kastration der Hündin?

Die Kosten für die Kastration einer Hündin variieren je nach Schwierigkeitsgrad des Eingriffs, der Methode der Kastration, den Preisen für benötigte Medikamente und richten sich nach der Gebührenordnung der Tierärzte. Die individuellen Kosten für die Kastration einer Hündin sollten daher im Voraus mit dem Tierarzt geklärt werden.

Die Kosten für die chemische Kastration richten sich nach dem verwendeten Hormonpräparat und der Dosierung. Die Gesamtkosten variieren je nach Häufigkeit und Dauer der Verabreichung der Präparate. In der Regel sind die langfristigen Kosten für die chemische Kastration der Hündin höher als für die operative Kastration.

Welche Vor- und Nachteile bietet die Kastration der Hündin?

Die operative Kastration ist die einzige dauerhafte und zu 100 Prozent sichere Methode der Empfängnisverhütung. Weitere Vorteile sind das Ausbleiben der Läufigkeit und der damit einhergehenden Blutungen. Auch Scheinträchtigkeiten werden vermieden. Eine frühzeitige Kastration der Hündin bietet Schutz vor Gebärmutterentzündungen (Pyometra) und Brustkrebs.

Die Nachteile der operativen Kastration sind zunächst der Eingriff selbst und die Narkose, da wie bei jeder Operation Komplikationen auftreten können. Weitere mögliche Folgeerkrankungen im Zusammenhang mit der Kastration und dem Zeitpunkt des Eingriffs sind ein erhöhtes Risiko für Inkontinenz, Gewichtszunahme und Veränderungen des Fells.

Welche Risiken birgt es, seine Hündin zu kastrieren?

Die operative Kastration ist ein routinemäßiger Eingriff. Dennoch sind Operation und Narkose immer mit Risiken verbunden, insbesondere bei Vorerkrankungen oder im hohen Alter. Komplikationen können jedoch immer auftreten. Darüber hinaus besteht ein erhöhtes Risiko für Harninkontinenz, Gewichtszunahme und Veränderungen des Fells.

Was sollte man über die Kastration der Hündin wissen?

Laut Tierschutzgesetz ist die Kastration der Hündin eine Amputation, die nur bei medizinischer Indikation oder zur Verhinderung unkontrollierter Fortpflanzung (z. B. bei Streunern oder Arbeitshunden) durchgeführt werden darf (§ 6 Abs. 1 S. 1 TierSchG). Halter, die ihre Hündin ohne medizinische Indikation kastrieren lassen, machen sich strafbar. Eine Kastrationsentscheidung sollte daher immer in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt getroffen werden. Die chemische Kastration ist ebenfalls ein erheblicher Eingriff in den Hormonhaushalt der Hündin. Dennoch gibt es viele vernünftige Gründe für eine Kastration, daher sollte sich jeder Halter im Voraus gründlich informieren und die Risiken und Vorteile sorgfältig abwägen.

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