Pankreatitis Hund

Pankreatitis beim Hund

Die Pankreatitis beim Hund allgemein

Die Pankreatitis beim Hund bezeichnet eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse und ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, ist eine große Drüse im Verdauungstrakt, die sich zwischen dem Dünndarm, der Milz und dem Magen befindet. Ihre Hauptfunktionen sind die Produktion von Verdauungsenzymen und die Herstellung von Hormonen wie Insulin, Glucagon und Somatostatin.

Pankreatitis beim Hund: Ursachen

Die Pankreatitis beim Hund kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Zu den potenziellen Auslösern gehören:

  1. Ernährung: Eine fettreiche Ernährung, insbesondere der Verzehr großer Mengen fettreicher Nahrungsmittel auf einmal, kann ein Auslöser für Pankreatitis sein. Der plötzliche Anstieg von Fett im Verdauungstrakt kann die Bauchspeicheldrüse belasten und zu Entzündungen führen.
  2. Fremdkörper oder Toxine: Das Verschlucken von Fremdkörpern oder die Exposition gegenüber toxischen Substanzen können ebenfalls eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse verursachen. Einige Medikamente, bestimmte giftige Pflanzen oder Chemikalien können die Pankreatitis auslösen.
  3. Stoffwechselstörungen: Hunde mit bestimmten Stoffwechselstörungen wie Hyperlipidämie (erhöhte Fettwerte im Blut), Diabetes mellitus oder Hypercalcämie (erhöhte Kalziumwerte im Blut) haben ein erhöhtes Risiko, an Pankreatitis zu erkranken.
  4. Genetische Veranlagung: Bei einigen Hunderassen wurde eine genetische Prädisposition für Pankreatitis festgestellt, was bedeutet, dass sie anfälliger für diese Erkrankung sein könnten.
  5. Übergewicht: Übergewichtige Hunde haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Pankreatitis. Das zusätzliche Körpergewicht kann den Stoffwechsel belasten und das Risiko für Entzündungen erhöhen.
  6. Bakterielle Entzündungen: Es wird angenommen, dass bei akuter Pankreatitis eine bakterielle Infektion der Bauchspeicheldrüse, die durch bestimmte Bakterienarten wie Escherichia coli oder andere Darmbakterien verursacht wird, die Entzündungsreaktion verstärken oder die Schwere der Erkrankung erhöhen könnte. Eine solche bakterielle Infektion kann auftreten, wenn die Barriere zwischen dem Darm und der Bauchspeicheldrüse durchlässig wird oder wenn das Immunsystem des Hundes geschwächt ist, was es den Bakterien ermöglicht, in die Bauchspeicheldrüse einzudringen und eine Entzündung zu verursachen. Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Fälle von Pankreatitis bei Hunden auf bakterielle Infektionen zurückzuführen sind, aber sie könnten einen potenziellen Beitrag zur Krankheitsentwicklung haben.
  7. Lokale Durchblutungsstörungen: Diese können zum Beispiel im Rahmen eines Schocks nach Trauma oder auch während einer Narkose auftreten.

Symptome der Pankreatitis beim Hundes

Die Symptome der Pankreatitis können je nach Schweregrad der Erkrankung variieren, von milden bis hin zu lebensbedrohlichen.

Typische Symptome einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Erbrechen
  • Abgeschlagenheit
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Einnahme der „Gebetsstellung“

Symptome einer chronischen Pankreatitis können sein:

  • Abgeschlagenheit
  • Gewichtsverlust
  • Erbrechen
  • Unspezifische Bauchschmerzen
  • Durchfall

Wenn Ihr Hund eines oder mehrere dieser Symptome zeigt, sollten Sie so schnell wie möglich eine Tierklinik aufsuchen.

Diagnose: Pankreatitis

Die genaue Diagnose einer Pankreatitis beim Hund basiert auf einer klinischen Untersuchung des Tieres sowie dem Vorliegen entsprechender Blutbefunde oder sonografischer Anzeichen. Im Blut kann man entweder die Konzentration des Enzyms „canine pankreatische Lipase“ (cPL) oder auch die der DGGR-Lipase messen, welche bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse ansteigen können. Man muss allerdings beachten, dass normale Lipasewerte eine Pankreatitis nicht ausschliessen. Im Ultraschall des Bauches kann man entsprechende Veränderungen im Bereich der Bauchspeicheldrüse sehen, die die Diagnose unterstützen können.

Behandlung der Pankreatitis beim Hund

Hunde mit Pankreatitis profitieren von einer stationären Aufnahme, da sie sich oft in einem schlechten Gesundheitszustand befinden. Während des stationären Aufenthalts erhalten sie intravenöse Flüssigkeiten, Schmerzmittel und symptomatische Therapie gegen Übelkeit. Unterstützend kann eine Umstellung auf eine fettarme Diät sehr hilfreich sein, da dadurch die Bauchspeicheldrüse entlastet wird. Hier gibt es verschiedene kommerziell erhältliche Futter (z.B. Royal Canin, Hill’s)

Bei leichter Pankreatitis kann sich der Zustand des Hundes innerhalb weniger Tage verbessern. Bei schweren Fällen der Bauchspeicheldrüsenentzündung ist ein längerer stationärer Aufenthalt mit intensiver Überwachung erforderlich. Im schlimmsten Fall kann eine Pankreatitis auch tödlich enden.

Prognose

Die Prognose bei akuter Pankreatitis hängt von der Schwere der Komplikationen ab. Die Prognose kann bei milden Verläufen gut sein, bei schwereren Formen kann die Erkrankung allerdings trotz Behandlung leider auch täglich enden.

FAQ Pankreatitis beim Hund

1. Ist Pankreatitis beim Hund eine lebensbedrohliche Erkrankung?
Ja, Pankreatitis beim Hund kann in schweren Fällen lebensbedrohlich sein. Die Schwere der Erkrankung und das Ansprechen auf die Behandlung bestimmen die Prognose.

2. Welche Hunderassen sind anfälliger für Pankreatitis?
Bestimmte Hunderassen, wie zum Beispiel Yorkshire Terrier, Schnauzer, Cavalier King Charles Spaniel und Cocker Spaniel, haben möglicherweise eine genetische Veranlagung für Pankreatitis.

3. Kann die Ernährung eine Rolle bei der Vorbeugung von Pankreatitis spielen?
Ja, eine ausgewogene, fettarme Ernährung kann dazu beitragen, das Risiko einer Pankreatitis zu verringern, insbesondere bei Hunden, die zuvor an der Krankheit gelitten haben oder anfällig dafür sind.

4. Welche Diagnoseverfahren werden für Pankreatitis beim Hund verwendet?
Tierärzte verwenden verschiedene Diagnoseverfahren wie Blutuntersuchungen auf pankreatische Enzyme (wie cPL oder DGGR-Lipase) sowie bildgebende Verfahren wie Ultraschall, um eine Pankreatitis zu diagnostizieren.

5. Welche Behandlungsoptionen stehen für Hunde mit Pankreatitis zur Verfügung?
Die Behandlung umfasst in der Regel eine stationäre Aufnahme, intravenöse Flüssigkeiten, Schmerzmittel und eine fettarme Diät. Schwere Fälle erfordern möglicherweise eine intensivere Überwachung und Behandlung.

6. Kann mein Hund sich von einer Pankreatitis erholen?
Die Erholung von Pankreatitis hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Leichte Fälle können sich innerhalb weniger Tage verbessern, während schwere Fälle eine längere Behandlung und Überwachung erfordern können.