Mammatumore Hund

Mammatumore beim Hund

Die kleine, ältere Bolonka Zwetna Hündin Merry wurde vor Kurzem in die Tierklinik gebracht – ihre Besitzerin hatte beim Bäuchlein streicheln einen Knoten an einer Zitze erfühlt. Verdachtsdiagnose? Mammatumor!

Was genau sind Mammatumore beim Hund?

Mammatumore sind Wucherungen in der Milchdrüse bei Hündinnen. Sie sind mit Brustkrebs beim Menschen vergleichbar. Sie können gutartig oder bösartig sein und haben die Fähigkeit, stark in das Gewebe einzudringen und Metastasen im gesamten Körper zu bilden.

Bei Hündinnen stellen Mammatumoren die häufigste Krebsart dar, wobei glücklicherweise weniger als die Hälfte dieser Wucherungen Metastasen bildet. Jede Hündin kann davon betroffen sein, doch besonders mittelalte bis ältere Tiere weisen ein höheres Risiko auf. Zudem sind Hunde folgender Rassen häufiger betroffen: Dackel, Pudel und Yorkshire Terrier, Deutscher Schäferhund, Dobermann, English Setter und Pointer.

Die genaue Ursache für das Auftreten von Mammatumoren ist bisher noch nicht vollständig geklärt. Forschungsergebnisse deuten jedoch stark darauf hin, dass weibliche Geschlechtshormone eine bedeutende Rolle spielen. Aus diesem Grund wird bei vielen Hündinnen eine frühzeitige Kastration vor der ersten Läufigkeit durchgeführt, um das Risiko der Tumorentwicklung zu verringern.

Reversible Formen der Kastration durch Hormonpräparate begünstigen bewiesenermassen auch die Entstehung von Mammatumoren.

Symptome für Mammatumore beim Hund

Mammatumore beim Hund können als mehr oder weniger grosse Knötchen in den Milchdrüsen der betroffenen Hündinnen ertastet werden.

Wann sollte man zum Tierarzt?

Es wird empfohlen, den Tierarzt immer aufzusuchen, wenn Knötchen in der Milchdrüse der Hündin entdeckt werden, insbesondere wenn sie größer als ein halber Zentimeter sind.

Diagnose von Mammatumoren beim Hund

Für die Beurteilung der Gefährlichkeit des Tumors für das Tier ist es wichtig festzustellen, ob es sich um einen bösartigen oder gutartigen Tumor handelt und aus welchen Zellen er besteht. Bei Mammatumoren wird grundsätzlich immer direkt zur Entfernung und anschliessend zur histologischen Untersuchung des entfernten Tumors für die genaue Diagnosenstellung geraten.

Möchte man vorher Sicherheit über die genaue Art des Tumors haben, kann eine Feinnadelaspiration durchgeführt werden. Dabei gewinnt der Tierarzt mit einer Nadel Zellen aus dem Tumor und schickt die Proben anschliessend zur Untersuchung in ein spezialisiertes Labor. Kann dadurch keine Diagnose gestellt werden, muss entweder eine Biopsie entnommen werden oder der Tumor wird vollständig entfernt und anschliessend histologisch untersucht.

Wie bereits oben erwähnt, sind Mammatumore beim Hund fast ausschliesslich bösartig und – anders als bei anderen Tumoren – wird oft direkt zur Entfernung geraten, ohne vorher weitere Untersuchungen angestellt zu haben.

Sinnvoll ist es vor einer OP noch ein Röntgenbild des Brustkorbes anzufertigen, um herauszufinden, ob Metastasen vorhanden sind oder nicht. Dies spielt eine sehr grosse Rolle im Hinblick auf die Prognose und es ist wichtig, vor einem chirurgischen Eingriff alle Informationen zusammenzuhaben.

Mammatumore beim Hund: Therapie

Die Behandlung von Mammatumoren hängt von der Art des Tumors ab, wobei – wie oben erwähnt – eigentlich immer eine operative Entfernung erforderlich ist. In manchen Fällen muss die gesamte betroffene Gesäugeleiste entfernt werden, um das erneute Wachstum von Krebszellen zu verhindern.

Und Merry..?

Bei Merry wurde der ertastete Knoten wenige Tage später operativ entfernt und eingeschickt. Es handelte sich um einen bösartigen Tumor. Merry erholte sich sehr gut von der OP und bis zum heutigen Tage hat sie keine weiteren Mammatumore mehr entwickelt!