Leishmaniose Hund

Leishmaniose beim Hund

Die Leishmaniose ist eine Erkrankung, die durch Einzeller namens Leishmanien übertragen wird. Primär befallen diese Leishmanien Nagetiere und Hunde, aber auch Menschen und Katzen können mitunter betroffen sein. Als Überträger fungiert die Sandfliege. Die Leishmanien durchlaufen in der Sandfliege einen Teil ihrer Entwicklung und werden anschliessend beim Saugakt auf das jeweilige Sägetier übertragen. Im Körper des Säugetiers entwickelt sich der Erreger weiter, befällt mehrere Zellreihen und verteilt sich so in die verschiedensten Organe. Er kann dann auch wieder durch den Saugakt von einer Sandfliege aufgenommen werden – so schliesst sich der Kreis.

Die Inkubationszeit der Leishmaniose ist sehr individuell und beträgt zwischen 3 Monaten und 7 Jahren.

Vorkommen tut die Erkrankung vor allem in mediterranen Ländern und Lateinamerika. Auch in den USA hat die Bedeutung in den letzten jähren zugenommen. In Mitteleuropa ist die Leishmaniose nur eine Reisekrankheit, die die Hunde aus dem Sommerurlaub mit nach Hause bringen können.

Welche Symptome treten bei der Leishmaniose auf?

Hunde entwickeln meist eine sogenannte „viszerale Leishmaniose“, was soviel heisst, dass verschiedene Organe betroffen sind. Ausserdem gibt es noch die „kutane Leishmaniose“, bei der vorwiegend die Haut betroffen ist. Oft besteht eine „subklinische Phase“ der Erkrankung, in der die Hunde zwar schon infiziert sind, aber noch keine Symptome entwickeln. Diese kann bis zu mehrere Jahre andauern.

Da die Leishmanien die verschiedensten Organe befallen könne, sind auch die möglichen Symptome recht weit gestreut:

  • Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
  • Vermehrter Urinabsatz (Polyurie)
  • Gesteigerter Appetit (Polyphagie)
  • Muskelschwund
  • Erbrechen und Durchfall
  • Husten
  • Kleine punktförmige oder weiter ausgedehnte Blutungen unter der Haut (Petechien und Ekchymosen)
  • Nasenbluten (Epistaxis)
  • Blutiger Kot (Meläna)

Da die Leishmanien häufig Organe des Immunsystems befallen, fallen bei der klinischen Untersuchung häufig eine Vergrösserung der Milz sowie vergrösserte Lymphknoten auf.

Bei der Sutanen Form können betroffene Hunde typische Hautveränderungen in Form von entzündlichen Veränderungen, Krusten- und Schuppenbildung und Hautknötchen (vor allem an Maul, Ohrmuschel und Pfotenballen) sowie Haarverlust (Alopezie) zeigen. Ganz typisch ist bei der Leishmaniose ein Haarverlust um die Augen herum, was auch Brillenbildung genannt wird.

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Auch kann der Tierarzt eine verschärfte Atmung, gelbliche Schleimhäute, schmerzhafte Gelenke und Entzündungen an den Augen (Uveitits und Konjunktivitis) feststellen.

Bei Befall der Nieren entwickeln Hunde eine oft schwerwiegende chronische Nierenerkrankung – die im schlimmsten Falle auch zum Tod der infizierten Tiere führen kann.

Wie kann die Leishmaniose diagnostiziert werden?

Eine Verdachtsdiagnose kann meist schon durch die Klinik sowie typische Veränderungen im Blutbild gestellt werden.

Für eine definitive Diagnose gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Mikroskopischer Nachweis des Erregers aus Aspiraten der Lymphknoten, des Knochenmarks oder aus Abklatschpräparaten der Haut sowie aus Biopsien der Haut oder anderer Organe
  • Nachweis durch PCR
  • Antikörpernachweis durch aerologische Untersuchung

Wie sieht die Therapie der Leishmaniose aus?

Heutzutage gibt es verschiedene Medikamente, die alleine oder in Kombination bei Leishmaniose eingesetzt werden können.

  • Megluminantimonat
    • Hauptnebenwirkungen: mögliche Toxizität für die Niere, Schmerzen und Entzündungen an Einstichstelle
  • Allopurinol
    • Hauotnebenwirkungen: Steinbildung in den Harnwegen (Urolithiasis), Xanthinsteine
  • Miltefosin
    • Hauptnebenwirkungen: Erbrechen und Durchfall

Beim individuellen Patienten muss jeweils der behandelnde Tierarzt entscheiden, welches die ideale Therapie ist. Meist können gute Erfolge mit der Therapie erzielt werden und die Symptome bessern sich. Allerdings kann meistens keine völlige Erregerfreiheit erreicht werden.

Was kann man prophylaktisch tun?

Hund, die in endemischen Gebieten leben oder dorthin reisen sollten mit langzeitwirkenden typischen Insektiziden behandelt werden – hierfür kommen entweder Spot-On-Präparate oder entsprechende Halsbänder infrage.

Ausserdem gibt es auch eine Impfung gegen Leishmaniose. Diese verhindert zwar eine Infektion nicht, aber das Fortschreiten der Erkrankung und senkt ausserdem die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Symptomen.