Als mir vor Kurzem der mollige Kater Karlito in der Sprechstunde vorgestellt wurde, war er leider bei sehr schlechtem Allgemeinzustand. Die Besitzer berichteten, dass er seit 2 Tagen keinen Urin abgesetzt hatte. Ein Röntgenbild brachte schnell Klarheit: seie Blase war riesig und voll mit Blasensteinen und zwei Übeltäter verlegten die Harnröhre. Karlito wurde notfallmässig katheterisiert, damit der Harn wieder abfliessen konnte, wodurch es ihm schnell besser ging.
Was genau sind Harnsteine bei Katzen?
Harnsteine bei Katzen sind eine potenziell ernsthafte Gesundheitsproblematik, die bei vielen Katzen auftreten kann. Diese Steine bilden sich in den ableitenden Harnwegen der Katze, insbesondere in der Niere, im Harnleiter, in der Harnblase oder sogar in der Harnröhre. Es gibt verschiedene Arten von Harnsteinen, darunter Struvitsteine (Magnesium-Ammonium-Phosphat-Salze) und Calciumoxalatsteine, die jeweils unterschiedliche Ursachen und Behandlungen erfordern.
Was sind Ursachen von Harnsteinen bei Katzen?
Die Bildung von Harnsteinen bei Katzen ist ein komplexer Prozess. Die Hauptursachen können von der Ernährung über genetische Veranlagungen bis hin zu Infektionen reichen. Die Zusammensetzung des Katzenurins spielt eine entscheidende Rolle, da bestimmte Salze in erhöhter Konzentration zu Kristallisation und letztendlich zur Bildung von Harnsteinen führen können.
Welche Symptome haben Katzen mit Harnsteinen?
Die Anzeichen und Symptome von Harnsteinen bei Katzen können je nach Lokalisation und Schweregrad variieren. Bei Nieren- oder Harnleitersteinen können unspezifische Beschwerden wie Unwohlsein, geringe Aktivität, Appetitmangel und Gewichtsverlust auftreten. Blasensteine hingegen manifestieren sich oft durch vermehrten Harndrang, das Absetzen kleiner Urinmengen oder sogar blutigen Urin. In schweren Fällen können Harnsteine starke Schmerzen verursachen und im schlimmsten Fall zu einem vollständigen Verschluss der ableitenden Harnwege führen.
Wie werden Harnsteine bei Katzen diagnostiziert?
Die Diagnose von Harnsteinen erfolgt in der Regel mittels Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen. Bei Bedarf kann auch eine Computertomographie zur genaueren Lokalisierung und Bestimmung der Steinart durchgeführt werden.
Wie kann man Harnsteine bei Katzen behandeln?
Die Therapie von Harnsteinen bei Katzen hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art der Steine, die Lokalisation und der Schweregrad der Beschwerden. Bei Struvitsteinen können Diätänderungen zur Auflösung der Steine beitragen. Ansonsten erfordern Blasensteine oft eine chirurgische Entfernung, insbesondere wenn sie zu einer Blasenentzündung führen. Nierensteine können entweder operativ entfernt oder, falls mehrere vorhanden sind, eine dauerhafte Lösung (wie das Legen eines sogenannten subkutanen Ureter-Bypasses) erfordern, um den Harnfluss aufrechtzuerhalten.
Wie ist die Prognose von Harnsteinen bei Katzen und kann man ihrer Bildung vorbeugen?
Die Prognose für Katzen mit Harnsteinen hängt von verschiedenen Faktoren ab, aber in vielen Fällen können Harnsteine erfolgreich behandelt werden, insbesondere wenn sie frühzeitig erkannt werden. Die Vorbeugung von Harnsteinen kann durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen unterstützt werden.
Harnsteine bei Katzen sind ein ernstes Gesundheitsproblem, das eine sorgfältige Überwachung und rechtzeitige Intervention erfordert. Die genaue Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend für das Wohlergehen und die Lebensqualität der betroffenen Katze. Besitzer sollten bei Verdacht auf Harnsteine umgehend tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden und das Wohlbefinden ihrer geliebten Haustiere zu gewährleisten.
Und Karlito…?
Nachdem Karlito sich stabilisiert hatte, wurde eine Operation zur Entfernung der Blasensteine geplant. Leider ist der süsse Karlito kurz vor der Operation verstorben – er hatte noch verschiedene andere Erkrankungen, die leider nicht in den Griff zu bekommen waren.
