Entwarnung Hund und Katze

Entwurmung Hund und Katze

Grundsätzlich sei einmal gesagt, dass sich alle Tiere – ob nun Stubentiger oder Freilaufkatze, Welpe oder Senior, Strassen- oder Haushund – mit Würmern infizieren können. Allerdings ist das Risiko je nach Alter, Haltung und Ernährung unterschiedlich hoch. Daraus ergibt sich, dass manche Tiere häufiger und andere weniger häufig eine Entwurmung brauchen.

Hundewelpen können sich bereits im Mutterleib, Katzenwelpen dann über die Muttermilch mit Spulwürmern infizieren. Später dann infizieren sich Hunde und Katzen über den Kontakt mit den Ausscheidungen infizierter Tiere. Eine andere Möglichkeit ist die Infektion über das Futter – denn in rohem Fleisch und Innereien, sowie auch in Beutetieren wie Mäusen, können Bandwurmstadien vorhanden sein.

Zoonoserisiko – Übertragung von Tier auf Mensch

Es gibt einige Wurmarten, wie Rund- und Bandwürmer, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Einige Würmer siedeln sich beim Menschen im Darm an, andere wiederum verhalten sich anders und wandern durchs Gewebe, bilden „Zysten“ oder tumorartige Strukturen in verschiedensten Organen und können so teil zu schweren Erkrankungen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Umso wichtiger ist es, seine Tiere sachgerecht und regelmässig gegen Würmer zu behandeln.

Auslandsrisiko

Bei Hunden und Katzen, die aus dem Ausland in den deutschsprachigen Raum kommen oder die ins Ausland reisen, ist das Risiko einer Wurminfektion entsprechend höher, beziehungsweise besteht die Gefahr zusätzlicher Infektionen mit Würmern, die es bei uns nicht gibt. In südlichen Ländern besteht zum Beispiel die Gefahr einer Infektion mit Herzwürmern.

Entwurmung – Wie oft ist es nötig?

Diese Frage kann Ihnen nach einer ausführlichen Anamnese Ihr Tierarzt beantworten. Er wird Ihnen hierfür einige Fragen stellen und kann daraus ein individuelles Behandlungsprotokoll für Ihr Tier vorschlagen.

  • Hat Ihr Tier freien Auslauf? Wenn ja, kontrolliert oder unbeaufsichtigt?
  • Hat Ihr Tier Kontakt zu Artgenossen oder anderen Tieren?
  • Frisst Ihr Tier Mäuse oder andere Beutetiere?
  • Füttern Sie rohes Fleisch oder Innereien?
  • Wird Ihr Tier zur Zucht eingesetzt? Nimmt es an Ausstellungen oder Wettkämpfen teil?
  • Wird Ihr Hund professionell eingesetzt (Jagdhund, Polizeihund, etc.)?

Aufgrund dieser Fragen kann Ihr Tierarzt sehr gut einschätzen, wie oft Ihr Tier entwurmt werden sollte. Möchte man genau wissen, ob eine Infektion vorliegt oder nicht, dann sollte man eine Kotuntersuchung durchführen lassen.

Lässt sich das individuelle Risiko Ihres Tieres nicht genau bestimmen, werden mindestens 4 Entwertungen pro Jahr empfohlen. Es ist wissenschaftlich durch Studien belegt, dass 1-3 Behandlungen keinen ausreichenden Schutz bieten.

Zusätzliche Tipps zur Entwurmung

  1. Hat Ihr Hund regelmäßig unbeaufsichtigten Freilauf, geht zur Jagd oder frisst Aas oder wilde Nager, dann wird die monatliche Behandlung gegen Bandwürmer empfohlen.
  2. Bei hohem Ansteckungsrisiko und engem Kontakt des Tieres mit Kleinkindern kann bei Hunden und Katzen eine monatliche Entwurmung gegen Spulwürmer empfohlen werden. So wird die Ausscheidung infektiöser Spulwurmeier (an denen sich auch Menschen anstecken können), zu einem grossen Teil ausgeschlossen. Wenn Ihr Hund Schnecken verzehrt, sollte monatlich gegen Lungenwürmer behandelt werden, da Schnecken Hauptüberträger dieser Wurmart sind.
  3. Wird Ihr Hunde Gebarft (Fütterung mit rohem Fleisch, insbesondere Innereien wie Leber und Lunge), muss dieses vor dem Verfüttern ausreichend erhitzt (mindestens 10 Minuten bei 65°C) oder gefroren (1 Woche bei -17 bis -20°C) werden.
  4. Hundewelpen sollten im Alter von 2 Wochen und Katzenwelpen im Alter von 3 Wochen das erste mal gegen Spulwürmer behandelt werden. Im Anschluss entwurmt man dann im Abstand von 2 Wochen bis 2 Wochen nach Ende von Muttermilchaufnahme.
  5. Hündinnen, die säugen, sollten zusammen mit der ersten Behandlung Ihrer Welpen gegen Spulwürmer behandelt werden.
  6. Bei trächtigen Hündinnen kann um den 50. Trächtigkeitstag gegen Spulwürmer behandelt werden, um zu verhindern, dass die Welpen sich im Mutterleib infizieren.

Kotuntersuchungen – ja oder nein?

Statt prophylaktisch zu den vom Tierarzt empfohlenen Zeitpunkten zu entwurmen, können auch in den gleichen Zeitabständen stattdessen Kotuntersuchungen durchgeführt werden. Bei dieser Vorgehensweise wird nur entwurmt, sollte ein positiver Befund vorliegen. Wichtig dabei ist, eine genügende Menge Kot zur Untersuchung abzugeben und Kot über drei tage zu sammeln. Ansonsten kann kein verlässliches Ergebnis erzielt werden.